Jägercorps Gustorf 1868

im Bürger-Schützenverein-Gustorf e.V. der Pfarre Gustorf

Der Jägermajor und die prunkvollen Hönesse

Im Mai 2023 hat der erste Gustorfer Höness-Stammtisch stattgefunden.
Mit dem Ergebnis: sehr gelungene Veranstaltung mit starker Beteiligung!
 
Die Einladung des Jägermajors Marcel Krahwinkel erfolgte, da die Probleme je Jägerzug einen Hönes zu finden, immer schwieriger werden und die Anzahl der Hörner auf der Straße schrumpft!
Als oberstes Ziel hat er nun ausgesprochen:
Ich möchte diese Tradition Aufrecht erhalten, fortführen und stärken!
 
Die amtierenden Hardcore-Hönesse, wie sie sich selber gerne betiteln, zeigen großes Engagement.
Sie zeigen aber auch gleichzeitig die Probleme auf. Der Ruf des Blumenhorns und die damit verbundene Aufgabe sind in Gustorf leider nicht eine bevorzugte Position für einen Schützen. Leider fehlt in Gustorf die Wertschätzung, zusätzlich macht sich die gehobene Altersstruktur der Schützen bemerkbar, so die Worte der Blumenhornträger.
 
Natürlich liegt die Aufgabe beim Jägercorps, aber wir sollten im BSV nicht vergessen, dass ein schmuckes Horn den Umzug aufwertet und die Blumenhörner Hauptbestandteil unserer Blumenparade am Sonntagnachmittag sind.
 
Unser ältestes BSV-Foto von 1885 zeigt bereits den 2.Jägerzug mit Blumenhorn.
Unser ältestes BSV-Foto von 1885 zeigt bereits den 2.Jägerzug mit Blumenhorn.
 
Die Geschichte hinter den Blumen
 
Bereits 1868 wurde von Trinkhörnern berichtet, welche dem Labsal der Marschierer im Jägercorps dienten. Wie kam es zur Entstehung der Blumenhörner?
Im Jahre 1884 sollte ein Zug des Neusser Jägerkorps ein neues Horn erhalten, dieses wurde jedoch nicht rechtzeitig fertig. Es fehlte der, meist reich verzierte, silberne Deckel, welcher das mitgeführte Bier vor dem heraus schwappen hinderte.
Meister Denecke, der Hersteller des Horns wusste Rat: „Behelpt öch dies Kehr möt e Pütschke Blome on en Kookespetz.“ („Behelft euch für dies eine Mal doch mit einem Strauß Blumen und einer Kuchenspitze.“) Diese damals doch nur improvisierte Art und Weise, sein Horn zu schmücken, fand viel Zuspruch und Begeisterung unter den Zuschauern und Schützen. Ebenfalls darauf ist das Tragen eines Bierkruges statt des Pulverhorns bei den Hönessen zurückzuführen. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich natürlich auch die Blumenhörner immer weiterentwickelt. Wo in den Anfangszeiten der Blumenschmuck noch die Größe eines Blumenstraußes hatte, können heutzutage wahre Kunstwerke an den Schützenfesttagen vom Straßenrand bestaunt werden. Ein jedes Blumenhorn wiegt zwischen 20-30 Kilogramm und wird vom Hönes (abgeleitet vom plattdeutschen Wort „Hohn“ = Horn) jeden Zuges präsentiert und getragen.
Die heutige Blumenparade verdanken wir einem Hönes des Neusser Jägerkorps als Schützenkönig. Als Bernhard Koch im Jahre 1951 Schützenkönig war, wurde ihm zu Ehren dieses einzigartige Schauspiel geboren, welches heute nicht mehr aus dem Bild des Bürger-Schützenfestes weg zu denken ist. Diese Art und Weise, die Zuschauer der Festumzüge mit einem bunten Blumenbild zu begeistern hält bis heute
Bestand!
 
Die ersten Stellschrauben zur Erhöhung der Wertschätzung und des Stellenwertes
 
„Der Jäger und sein Blumenhorn – der prunkvolle Hönes“
 
wurden bereits im Schützenjahr 2023 mit ersten Veränderungen umgesetzt.
So viel sei verraten, am Schützenfest-Sonntag wird der prunkvollste Hönes und seine Zuggemeinschaft am Festabend belohnt.

Prunkvollstes Hönes ab 2023